Die Muttekopfhütte thront hoch über Imst wie ein steinernes Versprechen - hier verschmelze, nachhaltige Mobilität und die wilde Schönheit der Lechtaler Alpen zu einem unwiderstehlichen Gesamtkunstwerk. Ein Tag am Fels weit oben, mit Rad und Bahn – weil Freiheit beginnt beim Weg dorthin.
Ein surrendes Elektromotorgeräusch begleitet die ersten Sonnenstrahlen durch den frühmorgendlichen Wald hoch über Imst. Bergauf, immer bergauf, durch duftende Wälder und über sattgrüne Almwiesen, wo die Kühe neugierig ihre Köpfe heben. Das eBike als verlässlicher Wegbegleiter macht aus dem sonst schweißtreibenden Zustieg zur Muttekopfhütte eine entspannte Anreise - mehr Energie für die Wand, mehr Zeit für die feinen Details am Fels.
Die puristische Route: Zug, Rad, Füße
Puristisch ist unser Anreisetag: Wir kommen mit möglichst geringem Fußabdruck hin zum Fels – ohne Auto, dafür mit dem Zug, dem Rad, unseren Füßen, in genau dieser Reihenfolge. eBike & Climb ist längst zu einem eigenen Genre in Tirols Kletterszene geworden, das Ecopoint-Klettern das neue Rotpunkt. Meist sind es hochgelegene alpine Mehrseillängen, bei denen der mitunter lange Zustieg mit schwerem Rucksack sehr gern motorisiert erleichtert wird. Das schont die Knie beim Abstieg und spart Energiereserven für die entscheidenden Züge an der Wand.
Für das reine Sportklettern nimmt man das eBike normalerweise eher selten - aber die Klettergärten um die Muttekopfhütte hoch über Imst sind dafür geradezu prädestiniert. Kurze Wege, große Wirkung.
Minimalismus trifft auf Tiroler Präzision
Mit dabei sind heute Ramona Kerber und Daniel Felsner aus unserem Athletenteam. Beide waren noch nie hier oben, umso faszinierter zeigen sie sich vom ganzen Setting: Die lieblichen Almwiesen mit den Kühen beim Zustieg. Die schroffe Felsvielfalt um die Hütte. Die köstlichen Spezialitäten aus der Küche der Muttekopfhütte. „Da herobn stimmt einfach das Gesamtpaket“, schwärmt Ramona, während sie ihre Ausrüstung für die Aufwärmroute im Sektor Felswurm sortiert. „Da kann i sogar meine Eltern mit auffa nehmen!“
An ihrem Klettergurt baumeln die neuen ELEVEN Raw Express-Schlingen - schlichte Eleganz in puristischer Farbgebung. Perfekt passen sie zur minimalistischen Philosophie des Tages. Kurze Lieferwege in der Herstellung haben auch diese Express-Schlingen: Made in Tirol, genau wie die Bergwelt, in der sie heute zum Einsatz kommen. Der sparsame Einsatz von Eloxal gewährleistet dabei die Unterscheidbarkeit der Karabiner und setzt dennoch auf Ressourcenschonung - ein Detail, das zur nachhaltigen Anreise per eBike perfekt passt.
Felsvielfalt wie aus dem Geologiebuch
Das Faszinierende am Muttekopfgebiet ist die verborgene Geologie unter der offensichtlichen Schönheit. Konglomeratfelsen nahe der Hütte wechseln sich ab mit griffigen Kalkformationen am Blauen Kopf und der charakteristischen Roten Wand mit ihren überhängenden Passagen. Ein ganzer Kletterführer voller vertikaler Möglichkeiten wartet darauf, erkundet zu werden. Hüttenwirt Patrick meint dazu: „Ein Geologe hat einmal 10 Jahre über den komplexen Aufbau des Gesteins hier geschrieben“. Regelmäßig kommen Gruppen von Forschern und Studenten zum „Steinderlklopfen“. Dafür fehlt uns aber heute die Zeit – wir wollen Klettern und so viel vom scharfen Fels unter unseren Fingern spüren, wie nur irgendwie möglich!
Zeit für das Wesentliche
Denn kurze Zustiegswege durch das eBike bedeuten mehr Zeit für das, was wirklich zählt: Die Routen am Fels. Den Moment, wenn sich die Finger in den charakteristischen Löchern des Konglomerats verkeilen. Das Gefühl, wenn eine schwierige Sequenz endlich gelingt. Und ein bisschen auch: Der wohltuende Schmerz, der erst nachlässt, wenn der Umlenkkarabiner geklippt ist. „Harrschdi, ist der Fels scharf, des gibt’s ja nit. Aber genial!“, ruft Daniel vom Top seiner Route im Sektor Eisenhut. Der überaus passende Name: „Blutige Finger“ (7a).
Umso verdienter ist dann aber der obligatorische Kaiserschmarrn auf der Hütte, den man mit schweifendem Blick hinaus ins Inntal und die Ötztaler Alpen von der Sonnenterrasse aus genießt. Danach noch ein Radler, weil man weiß: Das eBike wartet geduldig 30 Minuten unterhalb der Hütte, bis wir wieder ankommen und entspannt ins Tal rollen. Die Muttekopfhütte hoch über Imst beweist einmal mehr: Manchmal führen die kürzesten Wege zu den größten Erlebnissen. Und wenn dabei auch noch regionale Qualitätsprodukte zum Einsatz kommen - von der Tiroler Express-Schlinge bis zum hausgemachten Kaiserschmarrn - stimmt einfach das Gesamtpaket.
Mehr eBike & Climb Touren, und Kletter- und Boulderregionen in ganz Tirol, findest du auf Climbers Paradise.
Text und Bilder: Simon Schöpf, in Zusammenarbeit mit Climbers Paradise