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Land der Kontraste:

Kletterurlaub in Korsika

Strand und Fels, Schwimmen und Klettern, Abenteuer und Erholung - wo gibt's denn so was? Die Rede ist von der viertgrößten Insel im Mittelmeer, Korsika! Diese hat nicht nur für Strandurlauber, sondern definitiv auch für Kletterliebhaberinnen und -liebhaber so einiges zu bieten. Team-Athletin Cathy war vor Kurzem dort und hat uns ihre schönsten Urlaubserlebnisse in diesem Blog mitgebracht!

Land der Kontraste:

Es ist Ende September und ich bin auf der Fähre Richtung Korsika, mit meiner Kletterausrüstung im Gepäck und bereit für zwei Wochen Urlaub, um das Kletterparadies Korsika zu erkunden. Um ehrlich zu sein, hatte ich Korsika vor dieser Reise eigentlich nie wirklich auf dem Schirm. Wenn ich über die „Must do’s“ der europäischen Kletterziele nachgedacht hatte, stand Korsika im Schatten von Chamonix, den Dolomiten und den Gipfeln der Schweizer Alpen. Während diese Destinationen als die anerkannten Maßstäbe für Kletterer gelten, die sich beweisen möchten, und mit denen unter bekannten Alpinisten oft geprahlt wird, ist der höchste Gipfel in Korsika nicht einmal 3000m hoch und man denkt eher an Touristen am Strand.

Wie ich allerdings bald erfahren würde, bietet Korsika mit seiner wilden Landschaft, den dichten Wäldern, dem perfekt geformtem, natürlichen Granit und dem einzigartigen Tafone-Gestein eine einmalige Erfahrung, die mit keinem anderen meiner Kletterurlaube zu vergleichen ist. Der Fels – der aussieht, als wäre er aus einem Buch von Kinderbuchautor Dr. Süß entstanden – weckt das Kind in dir und alles, was du denkst, ist „Ich will da hochklettern!“.

Normalerweise ist es beim Klettern so, dass die Route mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad scheinbar immer ästhetischer wird, in Korsika ist die Schwierigkeit allerdings fast irrelevant! In der Route „Voie Allegria“ – über 300m und mit dem Schwierigkeitsgad VI bewertet – gibt es keinen „schwierigen“ Zug, aber die ganze Zeit über kann man gar nicht glauben, dass das Ganze eigentlich nicht direkt zum Klettern gemacht wurde. Oder die Route „Haddad“, bei der man in eine gigantische Tafonen-Höhle klettert und zwar für eine Seillänge seine Hände fast gar nicht braucht (Schwierigkeitsgrad III), man aber trotzdem noch nie etwas Derartiges geklettert ist. Wir machten eine Pause von den Tafonen, um die Route „Le Dos de l’éléphant“ zu klettern, bei der man zwei Seillängen lang buchstäblich keine Griffe waren – und wie ein Durstiger in der Wüste, sah man jedes Mal, wenn man nach unten blickte, Fata Morganas von Tritten.

Im Endeffekt kletterten wir die meisten Tage, gingen an den restlichen Tagen schwimmen und genossen dieses einfache Vergnügen, das einem das Klettern geben kann. In einer Welt, die von der Corona-Pandemie beherrscht wird, in der Politiker uns die Wahl geben, in unserer eigenen Realität zu leben und die Klimakrise wütet, während wir in Vergessenheit geraten, ist es der ultimative Luxus, an diesen Klippen zu spielen. Aber vielleicht ist gerade das der springende Punkt – sich auf das zu fokussieren, worüber man die Kontrolle hat, bei den Fakten bleiben, sein Privileg anzuerkennen und die Tafonen zu genießen, wenn man die Gelegenheit dazu hat. :)

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